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Kreditkarte sperren: Wann sollte man sperren lassen und wie funktioniert das?

Eine Kartensperre macht sich bei Verlust, Verdacht auf Missbrauch und Beschädigung der Karte erforderlich. Diese Fälle sind zu unterscheiden.

  • Ein Verlust kann bedeuten, dass die Karte gestohlen wurde, der Kunde kann sie aber auch verloren oder verlegt haben. Das ist für die Sperre unerheblich, denn diese kostet nichts, der Kunde vermeidet aber, in die Haftung zu geraten.
  • Ein Verdacht auf Missbrauch kann bestehen, obgleich der Kunde im Besitz seiner Karte ist. Jemand könnte die Nummern abgeschrieben haben und für Online-Einkäufe verwenden.
  • Eine Beschädigung ist der harmloseste Fall. Die Karte funktioniert nicht mehr, eine neue muss angefordert werden. Die alte Kreditkarte kann der Kunde daraufhin sperren lassen, wenn er sie nicht gleich vernichtet.

Wie funktioniert die Kreditkartensperre?

Die Kreditkartensperre für nahezu alle Kreditkarten, auch für Handys und andere Medien funktioniert über den bundesweit einheitlichen Notruf

  • 116 116 und
  • aus dem Ausland 0049-116 116 oder 0049030-4050 4050

Die Nummer funktioniert aus dem Inland kostenlos, aus dem Ausland können Gebühren entstehen. Eine Registrierung für den Gebührennotruf ist nicht erforderlich, jedoch sollten die Kunden beim Anruf ihre Kontonummer (bei EC- und Bankkarten) beziehungsweise für Kreditkarten den Namen der Bank oder deren Bankleitzahl bereithalten. Am Sperrnotruf 116 116 sind über 90 Prozent der Bank- und Zahlungskarten angeschlossen, ebenso diverse Mitarbeiterausweise von Unternehmen und Handy-Provider. Diesen Notruf kann sich also jedermann merken, die Zahl der Teilnehmer dürfte immer weiter ausgeweitet werden. Es gibt aber einige wenige (exotische) Kreditkartenbetreiber, die dort nicht angeschlossen sind. Diese stellen eigene Notfallnummern bereit, worauf der Kunde schon beim Erhalt der Karte achten sollte. Darüber hinaus gibt es immer noch gesonderte Notfallnummern für einzelne Karten, die schon vor der Einführung des allgemeinen Notrufs 116 116 (ab 2005) bestanden hatten. Nur der Vollständigkeit halber:

aus Deutschland:

  • Visa Deutschland: 0800-811 8440
  • Mastercard (Eurocard): 0800-819 1040
  • American Express: 069-979-7 2000
  • Maestro-Card (EC-Karte): 0180-502 1021
  • Diners Club: 0180-507 0704

aus dem Ausland:

  • Visa Deutschland: +1(0)410-581 9994
  • Mastercard (Eurocard): +1(0)636-722 7111
  • American Express: +49(0)69-9797-2000
  • Maestro-Card (EC-Karte): +49(0)180-502 1021
  • Diners Club: +49(0)180-507 0704

Ablauf einer Kartensperrung

Die unter dem Sperrnotruf 116 116 erreichbaren MitarbeiterInnen vermitteln nur die Sperre an den Kartenanbieter, sie leiten den Kunden weiter an seine Bank. Dort werden nun Daten abgefragt, die Sperre der Kreditkarte erfolgt auf Knopfdruck. Zu empfehlen ist daher ein Notfallpass mit den wichtigsten Daten. Dennoch muss niemand unbedingt seine Kreditkarten- oder Kontonummer auswendig kennen, wohl aber ein einmal hinterlegtes Passwort beim Anbieter. Das schützt davor, dass jemand anderes die Kreditkarte (das Konto, die Handy-SIM) sperrt. So etwas geschieht beispielsweise, weil ein Ehemann seiner untreuen Frau das Konto sperren lassen möchte, ein Vater seiner aufsässigen Tochter die Handy-SIM. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, studiert vor einer Reise noch einmal die genauen Konditionen seiner Bank oder Kartengesellschaft für eine Kreditkartensperre. Inzwischen werden Apps für die Notfallnummer-Speicherung angeboten. Wenn man davon ausgeht, dass eher selten Smartphone und Kreditkarte gleichzeitig verloren gehen, können viele Nummern im Smartphone gespeichert werden – aber nicht die PIN!

Bedeutung der schnellen Kreditkartensperre

Die schnelle Kreditkartensperre ist bedeutsam, damit sich kein Kunde einem Haftungsrisiko aussetzt. Wer fahrlässig handelt, wozu auch verspätetes Sperren gehört, muss mit einer Haftung weit über die vereinbarte Grenze (meist 25 bis 75 Euro) rechnen. Dasselbe betrifft natürlich den fahrlässigen Umgang mit der Karte, etwa die gemeinsame Aufbewahrung von Karte und PIN an einem Ort. Im Falle der pünktlichen Kartensperre werden wohl (bankenabhängig) 24 bis zu 48 Stunden ab Verlust immer noch als sorgsames Handeln gewertet, aber sicher nicht die Sperre nach einer Woche, nachdem ein Dieb die Karte schon massiv missbraucht hat. Auch aus diesem Grund sollten auch Personen, die wahrscheinlich ihre Karte nur verlegt haben, diese sperren lassen. Wenn es sich höchstwahrscheinlich um einen Diebstahl oder Missbrauch (abgeschriebene Kartendaten, siehe oben) handelt, ist Anzeige bei der Polizei zu erstatten. Auch das gehört zu den Sorgfaltspflichten des Kunden.

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